Anzeige – Welch‘ Ehre es ist, gemeinsam mit Jim Murray ein Tasting zu verbringen und einen Einblick in seine Whisky Welt zu bekommen. Er ist einfach beeindruckend, in seiner Art, mit seinem Wissen und den Stories, die er mit einem teilt. Ich meine, Jim Murray trinkt – nein, tasted – mehr als 1.200 Drams im Jahr. Seit 2004 erscheint jährlich seine Whisky Bible und schon davor hat der Journalist Bücher zu diesem feinen Thema veröffentlicht. Man bedenke, seine erste Destille, welche Talisker war, hat er in 1975 besucht.

Seitdem sind viele Tropfen in sein Glas und über seinen Gaumen geflossen. Und um hier genau urteilen zu können, welche Aromen sich hinter jedem einzelnen Whisky verstecken und welche Geschichte er zu erzählen hat, geht er immer nach seiner selbst kreierten Murray Methode vor, in die wir an diesem Abend in der Weinquelle Lühmann am Rande Hamburgs, Einblick erhalten haben.

Die Jim Murray Methode vorgeführt an Hand der Penderyn Whiskies

Warst du schon einmal bei einem Whisky-Tasting ohne zu trinken? Eventuell geht es dir ähnlich wie mir, denn ich kannte diese Vorgehensweise bisher nur von Weintastings. Aber recht hat der Herr Murray: Wenn man wirklich jeden Whisky unabhängig voneinander beurteilen möchte, und mehrere an einem Tag probiert, sollte man seine Sinne nicht mit Alkohol vernebeln. Der Whisky Papst, Jim Murray, sagt über sich selbst:

I do speak English
and I do speak Whisky

An diesem Abend zeigte er uns an Hand einer Auswahl aus dem Hause Penderyn, die unter dem Dach von Schlumberger vertrieben werden, wie wir lernen können, den Whisky zu verstehen. Ein ganz besonderer Whisky war dabei, der als bester europäischer Whisky gekürte Penderyn BRYN TERFEL, welcher mit 96,5/100 Punkten von Jim Murray bewertet wurde. Aber es geht hier nicht um einen speziellen Whisky, sondern um eine Technik. Es geht nicht nur um Geschmack, sondern um so viel mehr. Wir müssen genau „hinhören“ um einen Whisky im Detail beurteilen zu können. Gibt es Off-Notes, wurde der Whisky gut gemacht (good handcraft), sind alle Aromen in einer Harmonie und bilden eine Melody? Jim Murray beurteilt einen Whisky nach folgenden Kriterien:

  • Eye: Welche Farbe hat er?
  • Nose: Welche Aromen nimmst du wahr?
  • Taste: Wie schmeckt er und verhält sich im Mund?

Klingt nach den Typische Tasting Kriterien. Doch die Herangehensweise um diese Faktoren herauszuarbeiten ist eine andere als üblich.

In 7 Schritten zu den perfekten Tasting Notes

Nun kommt endlich die Anleitung, wie du in Zukunft jedem Whisky genau zuhören kannst. Ob du es immer machst, oder der Murray-Methode Hin und Wieder eine Chance gibst, vielleicht bei deinem Lieblings-Whisky um ihn noch tiefgründiger zu erfahren, sei dir überlassen:

Step 1 „First view“ –  Als erstes „have a look“und rieche an dem Whisky, in dem du das Glas gerade, nicht geneigt, an deine Nase führst. Der Kopf ist auch gerade und nicht geneigt. Erste Wertung: Was riechst du jetzt? Ist der Whisky eher „light“, „medium“ oder „heavy“, schmeckt er fruchtig, rauchig, torfig oder würzig?

Taste like Jim Murray - Weinquelle Lühmann - www.herr-lutz.de

Step 2 „Make love to your Whisky“ – Warmhalten: Lege eine Hand auf die Glasöffnung und umschließe mit der anderen die Glasrundung für ca. 3 Min., damit der Whisky erwärmt wird. Du wirst an der Kondensation sehen, wenn der Prozess erfolgreich ist.

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Step 3 „Smell again“ –  Strecke deine Arme gerade vor dir aus, lüfte die obere Hand, schließe deine Augen und führe das Glas gerade an deine Nase. Gerade so nah und auf der Höhe, als wenn du einen Schnauzer hättest und dieser leicht berührt wird. Kopf und Glas sind gerade ausgerichtet. Wiederhole dies 3 Mal und atme dabei normal.

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Step 4 „Wash your mouth“ – Dann nimm einen Schluck, und „wasche“ deinen Mund. Spucke den Whisky in ein extra Gefäß wieder aus.

Step 5 – Wiederhole Step 3 Zweite Wertung: Was riechst du jetzt? Ist der Whisky eher „light“, „medium“ oder „heavy“?

Step 6 „Like a fish“ – Nimm einen erneuten Schluck, doch diesmal öffnest und schließt du den Mund wie ein Fisch im Wechsel um Sauerstoff hinzu zu bekommen und Alkohol entweichen zu lassen. und spucke den Whisky dann wieder aus. Zweite Wertung: Schmeckt er fruchtig, Rauchig, torfig oder würzig?

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Step 7 „Turn around“ – Nun lass deine Zunge durch den Mund gleiten und spüre nach. Öffne und schließe auch hier wieder im Wechsel den Mund. Welche Aromen kommen nach?

Wiederhole Schritt 5-7 bis zu 3-4 Mal. Jim Murray bewertet einen Whisky erst ab dem dritten Durchgang.

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Natürlich verbringt man so gerne mal bis zu 20-30 Min. mit ein und dem selben Whisky ohne ihn zu trinken. Deshalb eignet sich diese Methode natürlich nicht unbedingt für einen geselligen Abend. Dennoch, ich selbst werde die Methode in Zukunft bei mir für die nicht sofort schlüssigen Whiskies und bei meinen Favoriten anwenden.

Listen to the Whisky,
it’s here to tell a Story …

Wer selbst einmal diese Methode anwenden möchte, dem empfehle ich auch seine Whisky Tasting Guidelines zu lesen. Diese findest du hier

Wenn man diese kennt, versteht man auch, warum Bosse der bisher erste Hund bei seinen Tastings war. Und ich bin sehr dankbar, das Bosse sich benommen hat und wir nicht das Tasting verlassen mussten.

FUN FACT: Jim Murray trägt immer einen Hut wenn er Whiskies verkostet. Der Grund hierfür liegt ganz klar auf der Hand. Haare haben einen eigenen Geruch und damit dieser seine Wertung nicht verfälscht, trägt er immer, so wie man ihn von allen Bildern kennt, einen Hut.

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Vielen Dank an das Haus Weinquelle Lühmann für diese Einladung und einmalige Chance Herrn Murray bei einem seiner Tastings zu frönen. Wer mal die Chance hat sollte unbedingt der Weinquelle Lühmann in Siek einen Besuch abstatten. Hier steht ein riesen Auswahl an diversen Spirituosen aus aller Welt.

Weinquelle Lühmann
Jacobsrade 65, 22962 Siek

Photocredit: www.luebeck.media

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