Nein, es muss nicht immer nur Whisky oder kühles Craftbeer sein. Bei sommerlichen Temperaturen greife auch ich gern mal zum Erfrischungsgetränk einstiger Kolonialmächte, nämlich dem Gin Tonic, Gin & Tonic oder wie ich derzeit gern sage G&T.
Anzeige – Wie bereits erwähnt geht es heute mal nicht um das Wasser des Lebens, sondern um handwerklich und in kleinen Mengen produzierten Gin aus dem Alten Land: Skin Gin! Im Marktsegment des Gins hat sich in den vergangenen Jahren extrem viel getan, manche Redakteure oder Blogger schrieben sogar Sätze wie “kaum eine Woche vergeht ohne den Launch eines neuen Gins”. In dieser Welle erblickte zugegebener Maßen auch das Baby von Martin Birk Jensen das Licht der Welt. Fragt man sich nun nach dem Alleinstellungsmerkmal, muss man sich beim Skin Gin glücklicherweise keine konstruierte Marketinghistorie anhören, sondern erhält eine klare und selbst nachvollziehbare Antwort.
Aus der Masse hervorstechen
Skin Gin ist der – zumindest mir – einzige bekannte Gin mit einer deutlichen Note von Minze! Natürlich geht es auch bei Skin Gin nicht ganz ohne Marketing, sodass er regelmäßig in einer anderen Haut im Regal steht. Diesem Beitrag liegt die gelbe Sommer-Sonderedition des normalerweise in Schlangenhaut-Imitat gehüllten German Dry Gins zu Grunde.
Neben dem stetigen Spiel mit dem äußeren Erscheinungsbild in Form von limitierten Editionen zu bestimmten Anlässen oder Kooperationen gibt es aber auch “echte” Sonderabfüllungen wie den Skin Gin Cask Edition, der eine zwölf-monatige Reifung im Ex-Weinfass erfahren durfte und auch mit einem Plus von 9% vol. Alk. (über dem des Standards) seinen Weg in die 0,5 Liter Flasche gefunden hat.
Kommen wir zurück zum Kern der Sache und dem wichtigsten Kriterium zur Beurteilung dieses norddeutschen Gins, dem Geschmack! Die einleitend erwähnte Minz-Note springt mir förmlich entgegen. Erst leicht im Aroma, im Geschmack zunächst vom typischen Wacholder überholt breitet sich die Minze in aller Deutlichkeit im Nachklang aus und hält eine ganze Weile vor. Sehr schön, wie ich persönlich finde.
G&T im Gespräch mit Uwe Christiansen
Am vergangenen Wochenende hatte ich die Gelegenheit ein paar Worte mit Uwe Christiansen von der Bar Christiansen’s zu wechseln und so lenkte ich im Hinblick auf dieses Review das Thema auch auf Skin Gin. Wir sprachen über die Welt des Gins, Preise und etablierte Global Player und wie die Riege der Newcomer die Bar Szene mitunter doch ganz gut auf Trapp hält. In Bezug auf Skin Gin brachte mich Uwe Christiansen darauf, dass der Gin & Tonic offensichtlich ein Mischgetränk, ein Highball ist und hier natürlich der sogenannte Filler in Form des zur Verwendung kommenden Tonics eine sehr große Rolle spielt. Warum dies gerade beim Skin Gin Tonic so bedeutend ist, lag ab sofort klar und deutlich auf der Hand – die Minz-Note, sie sollte bestenfalls unterstrichen, aber keines Falls übertönt werden.
Herr Lutz im Labor
Weder bin ich ein Mixologe noch möchte ich mich in die Reihen der gestandenen Barkeeper drängen, ein gewisser Forschungsdrang führte am Ende doch zu einer kleinen Versuchsreihe im Hause Herr Lutz und brachte insgesamt drei G&T’s hervor:
- Skin Gin Tonic mit Elderflower Tonic Water von Fever-Tree
- Skin Gin Tonic mit Mediterranean Tonic Water von Fever-Tree
- Skin Gin Tonic mit Indian Tonic Water ebenfalls von Fever-Tree
Die Ergebnisse des Selbstversuchs
Die Barkeeper und Gin Enthusiasten mögen mir ggf. die Dekoration verzeihen, aber das Barset eines Whisky Liebhabers gibt nicht unbedingt viel mehr Klim-Bims her 😉
Wer bereits gern Gin trinkt oder aber sich an das Feld der jungen und kleinen Marken herantrauen möchte, ist gleichermaßen bei Skin Gin in wahrlich guten Händen! Ein nicht unbedingt günstiger Gin, dafür aber ein hochwertiges Produkt aus unserer Region um Hamburg.
Fotos von Coco // it’s a Coco life