Am 15. März 2016 war der Verkaufstag der diesjährigen Ardbeg Committee Abfüllung „Dark Cove“ und zwei Tage später; am 17. März; das offizielle Pre-Tasting in der Ardbeg Embassy Hamburg.

Ardbeg Dark Cove Tasting // Herr Lutz

Pre-Tasting wohl aus zwei Gründen: Noch nicht alle erfolgreichen Käufer hatten bereits ihre Flasche(n) erhalten und zum anderen erfolgt der Ausschank und das Probieren der jährlichen Limited Edition als Highlight des Ardbeg Days.
Aber dieses Jahr läuft alles ein wenig anders ab, da nicht wie gewohnt weltweit ein Ardbeg Day stattfindet, sondern 2016 eine Ardbeg Night gefeiert wird. Darüber hinaus ist die verfügbare Menge an Flaschen des „Dark Cove“ wohl noch ein mal kleiner als in den letzten Jahren. Was allerdings sehr gut zum gewählten Thema passt: Schmuggel!

Jegliches, geschmuggeltes Produkt ist rar in seiner verfügbaren Anzahl und somit heiß begehrt beim angestammten Käuferklientel – in unserem Fall die Ardbeggians des gleichnamigen Committees.

Ardbeg Dark Cove Tasting // Herr Lutz

Durch das Tasting an diesem Abend im Hause von Spirituosen Wolf alias der Ardbeg Embassy führte an diesem Abend der offizielle Brand Ambassador von Glenmorangie und Ardbeg Thomas Zilm.
Nach angenehm kurzer Einleitung begannen wir mit der Verkostung der Ardbeg Core Range bestehend aus TenUigeadail & Corryvreckan. Hierzu erläuterte Thomas interessante Hintergründe zu Ardbeg, der Whisky Herstellung generell wie aber auch in Bezug auf die besondere Position von Islay und verlor neben Anmerkungen zu den Aromen ebenfalls immer wieder ein paar Worte über das Thema der Fasslagerung und machte hin und wieder einen Exkurs in das Fachgebiet der Chemie. Kurzweilig und überraschend informativ moderiert; wenn natürlich auch stark durch die Konzernbrille von Moët Hennessy betrachtet, aber genau dafür hat man schließlich einen Brand Ambassador!

Ardbeg Dark Cove Tasting // Herr Lutz

 

Zum gelungen Abschluss betrat endlich der Star des Abends die Bühne bzw. fand seinen Weg in unsere Nosing Gläser: „Dark Cove Committee Bottling
Nach eigenen Angaben der bisher dunkelste Ardbeg überhaupt und mit 55% vol. Alk. ein anständiges Brett im Glas! Mit Superlativen und absoluten Formulierungen tue ich mich oft etwas schwer, aber warum sollte man in diesem Fall anzweifeln, dass der „Dark Cove“ der dunkelste Single Malt der Destille ist? Der torfigste ist er jedenfalls nicht! Der scheinbar ewige Wettstreit um den höchsten ppm-Gehalt am Korn bzw. im Glas wird hier zu Gunsten einer gelungenen Abfüllung ausgesetzt.
Der in Dark Sherry Casks gelagerte Whisky kommt schon in der Nase mit viel Kakao und für mich auch ein wenig Honig daher, breitet sich auf der Zunge extrem langanhaltend mit noch mehr dunkler Schokolade aus und bot zumindest mir ein leicht pfeffriges Finish. Komplex, reich, vollmundig – das ist der Ardbeg Dark Cove!
Eine hervorragende Flasche Whisky, die ihren Preis von einst €81,- voll und ganz wert ist. Darüber hinaus bietet sie alles, was mancher beim 2015er Perpetuum vielleicht vermisst hat.

Nach Ende des Tastings verabschiedete ich mich recht schnell bzw. eigentlich gar nicht und machte einen polnischen Abgang. Nach all diesen positiven Eindrücken mochte ich mich nicht mehr in die Unterhaltungen zum für viele sehr enttäuschenden Verkaufsablauf durch Moët Hennessy einbringen.
Um dieses Thema dennoch kurz zu streifen, möchte ich wertungsfrei auf den Sinn einer limitierten Abfüllung zu sprechen kommen:

Fans an sich, sei es nun der Trekkie oder der einer Sportmannschaft, freuen sich immer etwas Besonderes zu besitzen, etwas, das kein oder vielleicht nur wenige andere besitzen. Das reicht von Autogrammen auf aller Art von Gegenständen bis hin zu Requisiten, die nie offiziell zu erwerben waren. Für den Malt Head ist es nun mal die besondere Flasche aus der bestimmten Brennerei des einen Jahres oder oder oder…
Würde nun jedes Committee Mitglied; das eine Flasche erwerben möchte; auch wirklich eine bekommen, würde doch der Reiz zumindest einen Teil seiner Magie einbüßen. Selbstverständlich wäre die anfängliche Freude viel größer, da sich alle Fans durch den Kauf geeint fühlen können, aber nach ein paar Tagen oder Wochen ist es dann auch nur eine weitere Flasche im Regal des Sammlers.

Wer nun keine Flasche abbekommen hat wird zur Ardbeg Night eine weitere Chance erhalten. Es wird eine weitere Abfüllung des „Dark Cove“ erscheinen und wohl auch – zumindest kurz – im Fachhandel erhältlich sein. Zwar mit anderem Label und etwas weniger Alkoholgehalt, aber es bekommt somit jeder eine neue Chance und das sollte die Whisky Gemeinde doch ein wenig versöhnlich stimmen…

Abschließend meinen Dank an Thomas Zilm für sein hervorragendes Tasting! Das Vorlesen des Etiketts war übrigens weltklasse und ich würde keinen Moment zögern das Hörbuch zu kaufen 😉

Bisschen Spaß muss sein 🙂 & auf bald bei der Ardbeg Night 2016!
Slàinte mhath!