Am 11. und 12. Oktober 2016 fand der diesjährige Bar Convent Berlin statt. Es war bereits die zehnte Ausgabe der Fachmesse für Bar-Ausstattung, Spirituosen, Craftbeer, Trendgetränke und alles drum herum.

“Eine Barmesse unter der Woche?”, mag sich der eine oder andere vielleicht fragen. Am Wochenende sind die guten Barkeeper und Mixologen hinter den Tresen dieser Welt zu finden und haben einfach keine Zeit sich mit dem Who is Who der Produzenten und Vertriebe in Berlin zu treffen, somit sind die Veranstaltungstage wohl nicht idealer zu wählen.
Phrasen wie das Who is Who, die Cremé de la Cremé oder die wichtigsten Köpfe des Business sind schnell gedroschen, im Falle des BCB könnte man aber keine passenderen Zusammenfassungen verwenden, wenn man nach den Anwesenden gefragt wird. Jeder, wirklich jeder, der in der Getränkeindustrie in irgendeiner Art und Weise erfolgreich mitmischt oder sich anschickt dies zu tun, war persönlich vor Ort. Von den Chef-Barkeepern der internationalen Hot Spots über die jeweiligen Markenbotschafter bis hin zu den größten Herstellern und Distributoren.
Neben den anwesenden Persönlichkeiten und Brands beeindruckte mich auch die jeweilige Darstellung: Die unterschiedlichen Messebauten wetteiferten in Größe, Darstellung und Raffinesse.

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Best two days #BCB #worldclass #barconvent

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Die Tücken eines fantastischen Events

Neben all meinem Lob und vor allem meiner persönlichen Begeisterung über diese Messe, gibt es in der Tat auch kleine Fallen und Stolpersteine, die vom geneigten Besucher zu meistern sind. Die Veranstaltung versteht sich zurecht als Fachmesse, als Trade Show für die Profis aus allen Bereichen der Gastronomie und art-verwandten Geschäftsbereichen, jedoch ist der Zutritt öffentlich. Somit haben auch Konsumenten die Möglichkeit zum Ticketkauf und Messebesuch. Neben der minimal etwas besser gefüllten Halle eigentlich kein Problem, wäre da nicht dieser hinterhältige Alkohol.
Die Marken und Vertriebe möchten sich im bestmöglichen Licht zeigen und laden den Besucher stets ein, die eigenen Produkte pur oder auch in Form eines Drinks direkt vor Ort zu probieren – kostenlos! Dieser nach Schlaraffenland klingende Zustand birgt aber auch Probleme. Zum einen sammeln sich besonders an den Cocktail-servierenden Ständen recht viele Konsumenten, was die Dialogmöglichkeit mit den anwesenden Top-Barkeepern stark einschränkt.
Zum anderen muss man aber auch selbst erst mal mit der Unmenge an Alkohol umgehen, die man hier zu sich nimmt. Da ich selbstverständlich meinen Fokus auf Whisky und Whiskey gelegt habe, begann ich neben den interessanten Gesprächen mit den Repräsentanten der einzelnen Destillen auch deren Brände zu verkosten. Was dazu führte, dass ich meine mir selbst gesteckten Ziele in puncto Social Media gänzlich verfehlte und mir auch mit Sicherheit einige Aussteller, die ich gern besucht hätte, verborgen blieben.

Highlights – ein Auszug meiner Entdeckungen

A virtual trip through Ardbeg Distillery? Here you go. #bcb16 #barconvent #virtualreality #vrexperience

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Am Stand von Moët Hennessy gab es neben der stündlichen Celebration in Form von köstlichen Champagner Cocktails die Möglichkeit zum virtuellen Rundgang durch die Ardbeg Distillery auf Islay – ein unglaublicher Spaß!
Und wo wir doch gerade von Ardbeg sprechen: Am eigentlichen Ardbeg Stand gab es neben den vom Brand Ambassador Thomas Zilm zubereiteten Ardbeg Cocktails auch die Möglichkeit die diesjährige Limited Edition Dark Cove zu verkosten! Die kompetenten Ardbeg Girls beantworteten außerdem alle Fragen zur Core Range oder auch zu den Hintergründen, sowie der Geschichte der Destille.
Leider verpasste ich Torrie Hamish auf Grund meiner etwas späteren Ankunft am zweiten Messetag, jedoch möchte ich die Vorfreude auf ein anstehendes Interview mit Thomas Zilm wecken. Knifflige Fragen warten auf interessante Antworten – mehr in Kürze hier auf meinem Blog und auf meiner Facebook-Seite!

Mich faszinierten an den beiden Messetagen vor allem die Vertreter der Whiskey Kategorie. An den Ständen von Beam Suntory entdeckte ich den Maker’s 46 aus dem Hause Maker’s Mark. Ein mehr als nur an guter Bourbon, weich und fruchtig, viel komplexer und meiner Meinung nach nicht mit dem Standard der Brennerei zu vergleichen – in positiver Hinsicht wohlgemerkt!

Bar Convent Berlin - BCB 2016 // Herr Lutz

Bar Convent Berlin - BCB 2016 // Herr Lutz

Die im Verhältnis geradezu winzige Michter’s Destillery aus Kentucky war mit einem fast vollständigen Portfolio nach Berlin gereist. Da ich Michter’s bereits seit längerem kenne und schätze, wird auch 2017 ein Whiskey von diesen Experten im Programm meines Bourbon & Rye Whiskey Tastings sein. Am Stand genossen wir den Rye Barrel Strength und den Rye 10 Years Old – der vielleicht beste Whiskey den ich bisher trinken durfte!

Bar Convent Berlin - BCB 2016 // Herr Lutz

Am Stand des unabhängigen Single Malt Whisky Abfüllers Douglas Laing & Co. verkostete ich neben der gerade gelaunchten Abfüllungen der sog. Regional Malts The EpicureanTimorous Beastie und Scallywag auch einen Timorous Beastie 40 Years Old, den Chris unter dem Tisch gebunkert hatte! Allen, die sich an das Thema der Independent Bottlers heran wagen möchten, empfehle ich den aktuellen The Epicurean.

 

Last but not least

Abschließend mein uneingeschränkter Dank an den Veranstalter für einen reibungslosen und beispielhaften Ablauf dieser Großveranstaltung. Darüber hinaus ein dickes “Sorry” an die leider zu kurz gekommenen David Gritl mit Brown Forman und seinem neuen Rye, Thomas Plaue und sein Tasting der 2016er Special Releases von Diageo, sowie alle meine lieben Craft Brewer wie u.a. Ratsherrn und Stone Brewing. Zu 2017 gelobe ich Besserung in Form von ausgiebigen Besuchen!