Gestern, sprich am Samstag, den 30. Mai, wurde weltweit der Ardbeg Day zelebriert, die Antworten auf die üblichen W-Fragen, worum es beim Ardbeg Day überhaupt geht, finden sich in meinem vorangegangenem Post.

empfang

In Deutschland wurde dieses Jahr zeitgleich an fünf Orten gefeiert: Hamburg, Berlin, Köln, Frankfurt und München. Ich folgte der kurzfristigen Einladung von Tobias Russ, seines Zeichen Communications Manager im Moët Hennessy Konzern, in die Factory Hasselbrook zum Hamburger Event. Acht Stunden lang sollte sich hier alles um die Premium Spirituose Ardbeg drehen. Pünktlich um 13:00 Uhr ließ man die bereits Schlange stehenden Ardbeggians auf das Gelände, die Wartezeit bis zum Einlass wurde uns allerdings vom Ardbeg Girl mit einem Glas Ardbeg Ten versüßt, sodass keiner auf die Uhr schaute und sich bereits die ersten in Fachsimpelei über Releases, Sonderabfüllungen und die Ardbeg Days der vergangenen Jahre vertieften.

 

Just arrived and I already made it to the bar 😀 #ardbeg #ardbegday #ardbegian

Ein von Michael Jerry Lutz (@jerry1507) gepostetes Foto am

Nach der obligatorischen Begrüßung durch die Crew sollten die Spiele beginnen! Einfach nur 200 Fans einzuladen und den neusten Whisky vorzustellen, wäre langweilig, unspektakulär und einfach nicht Ardbeg! So gab es insgesamt fünf verschiedene Spiele zu denen alle Gäste gegeneinander antreten konnten. Es ging um den Sieg in der Teamwertung, um den Sieg gegen seinen Kontrahenten, um Peat-Points mit denen man sich an der Bar den Ardbeg seiner Wahl ausschenken lassen konnte und natürlich um die Ehre, denn wer gibt sich nach einem langen und zermürbenden Kampf im Whiskyutensilien-Memory schon gern geschlagen? 😉 Neben der Kurzweiligkeit an sich, kommt man durch das Programm ganz selbstverständlich mit anderen Besuchern in Kontakt und ungezwungene Gespräche mit mehr Inhalt als nur Smalltalk entstehen ganz von allein, die nach dem jeweiligen Wettkampf gern an die Bar verlegt wurden, um das aufgeworfene Thema in Ruhe zu vertiefen und die errungenen Peat-Points mussten schließlich auch umgesetzt werden. So erfuhr ich auch, dass ich mit meinen knappen 25 Minuten Anreise via S1 wohl sicher nicht die Trophäe für den längsten Weg erhalten würde… Norbert und seine Frau kamen extra aus München, da sie keine Tickets für das dortige Release ergattern konnten. Dem ganzen setzte allerdings eine junge Gruppe die Krone auf: sie waren mal eben aus Zürich zu uns in die Hansestadt gefahren, Hut ab!! 2015-05-30 16.14.07 Die Spiele waren in allen deutschen Austragungsorten gleich: eine neuartige hochtechnologische Entdeckung trennt den Alkohol und die Aromen des Whiskys voneinander, der flüssige Alkohol verbleibt im Gefäß während die Aromen als Rauch in ein Glas gelenkt werden, inhaliert man nun diesen Rauch schmeckt man exakt das selbe, als würde man einen Schluck, bspw. des Uigeadail nehmen und das ohne jeglichen Alkohol! Wahnsinn, verwirrend und verblüffend auf der einen, cool und unbegreiflich auf der anderen Seite. Das dazu passenden Spiel war ein Tasting, in dem man mit verbunden Augen insgesamt vier verschiedene Whiskys erschnüffeln musste. In Deutschland nannte man dieses Spiel „CEO Sensory Test“ anstelle des eigentlichen Names „Haar“, klingt bei uns einfach seltsam, darum! Als Haar bezeichnen die Einwohner Islays den Küstennebel, der von See her über das Land zieht, somit ein Wetterphänomen. 2015-05-30 14.32.38 Außerdem gab es noch den vielleicht männlichsten Wettbewerb, zumindest für das Ego der jeweiligen Gegner: Barley Power – einen 5kg schweren Sack Gerste am ausgestreckten Arm halten, mindestens länger als der Gegner und um einen Peat-Point zu bekommen auch >1 Minute. Hört sich nicht dramatisch an, aber der Oberarm brannte recht schnell und das nicht nur mir. Mit skeptischem Staunen machte das Gerücht die Runde, dass ein Münchner den Sack über 11 Minuten in der Luft hielt!! Der war bestimmt schon im Trainingscamp für das diesjährige Maßkrugstemmen auf der Theresienwiese 😀 brewinglogic Neben Brewing Logic, einer Whisky-Version von Memory und dem Storing Speed, man steuerte im Wettkampf ein kleines Fässchen mit dem iPhone um eine Flasche Ardbeg Ten, gab es noch den Drohnenflug, ein Quadrokopter sollte ca. 3 Meter weit geflogen und möglichst präzise gelandet werden. Das für die Säumenden wohl auffallendste Spiel, da die Drohne von den Hobby-Piloten gern mal in Kopfhöhe quer über den Platz geflogen wurde oder nach einem Senkrechtstart aus mehreren Metern auf die Tische oder das Zelt fiel. Natürlich wurde niemand verletzt und selbst das Fluggerät hat den Tag heil überstanden. 2015-05-30 16.50.25 Nachdem wie Wettkämpfe abgeschlossen waren, erhielten wir auch die Platzierung Hamburgs in der Städtewertung: die in allen Spielen erzielten Peat-Points aller Teilnehmer zusammen sicherten Hamburg an diesem Tag einen souveränen 5. Platz in der Gesamtwertung! Eventuell lag es an den harten Wetter-Bedingungen, mit den wir zu kämpfen hatten oder es war eine Art Bundesliga-Syndrom? Wir fordern schon jetzt Revanche in 2016! Gewonnen haben übrigens die Jungs und Mädels von der Isar, auch hier finden sich Bundesliga-Parallelen, verrückt… 2015-05-30 18.18.15 Um Punkt 18:15 Uhr war das soweit! Jeder hielt ein Glas des lang ersehnten Perpetuum in der Hand und mit einem gemeinsamen Slànte mhah stießen wir auf den 200. Geburtstag Ardbegs an! Auf in der Tat die nächsten 200 Jahre! Auf 200 Jahre feinstes Handwerk, auf 200 Jahre Tradition. Großer Dank auch an die Konzerne hinter den Brennereien, die mit ihren Investitionen ein Fortbestehen dieser Kult-Destillen überhaupt erst ermöglicht haben und an einen Erfolg glaubten als es der Branche mehr als nur mies ging. 2015-05-30 18.33.49 Am Ende der Veranstaltung wurde allen Besuchern eine Flasche des Perpetuum ausgehändigt und stolz in die heimische Sammlung überführt. Der Ardbeg Perpetuum bringt 47,4% Vol. Alk. an den Start, neben seiner bernsteinfarbenen Erscheinung ist er im Geschmack äußerst sanft und erinnerte nicht nur mich an den Ardbeg Blasda. Der Perpetuum wirft allerdings mehr Rauch und Torf in die Waagschale, mir persönlich fiel vor allem die leichte Süße auf, etwas Vanille und Schokolade. Bryony McNiven, extra aus Schottland angereist, erläuterte uns genaueres zum Entstehungsprozess und gab unter anderem an, dass der Perpetuum in Ex Uigeadail und Corryvreckan Fässern gereift ist. Mein persönliches Fazit:  Mal wieder ein ausgezeichneter Whisky. Klassischen Liebhabern von Ardbeg Whiskys mag er etwas mild vorkommen, da der Perpetuum aber eben nicht der harte Schlag mit der Peat-Keule ist, wird er für Neulinge und an Islay interessierten Whiskyfreunden unter Umständen genau der richtige Türöffner in die Welt der getorften Brände sein. Im Fachhandel wird er sicher nur sehr kurz erhältlich sein, daher empfehle ich schnellstmöglich den Gang ans Regal anzutreten und sich eine Flasche zu sichern. Ardbeg nennt eine UVP von €77,90 – auch hier wird die Halbwertzeit eher von kürzerer Dauer sein und eine Steigerung nahezu unvermeidbar sein.


 

Abschließend noch meinen Dank an das anwesende Team von Ardbeg. Es war eine astreine Veranstaltung mit einer professionellen Organisation, die ohne jegliche Probleme mit einer spürbaren Freude am Job umgesetzt wurde. Toll gemacht und ich erwarte euch alle 2016 wieder vollzählig in unserer Hansestadt!
Und wer nun noch gerne wissen möchte, wie es in Köln zur Sache ging, klickt vertrauensvoll in den Blog vom Ardbeg Tweedy Girl Coco Collmann!

2015-05-31 13.09.24